Den Film Saturday Night Fever hatte ich damals, 1977, verpasst. Es war erst Grease, ein Jahr später, dessen Lebensgefühl mich gepackt und (reingeschmuggelt) ins Kino gelockt hatte. Saturday Night Fever habe ich jetzt - letzte Woche auf Arte - nachgeholt.
Es sind Handschuhe, die haften bleiben. Die Finger lang und dünn. Mit Tieren, Krähen, Bären 59. Ich träumte: fischen, jagen, metzgen, töten. Vom Bösen im Schwarzwald. Der Teufel. Empörung, kein Schmerz.
Aufwendig. Eine Woche intensiv. Informationen auf der Website schwierig. Vom Chef persönlich erhalte ich Antwort auf meine Mail. Ich will das Formular ausfüllen ohalätz, der Link führt ins Nirwana. Nochmals Mail, nochmals Chef. Was das wohl kostet? Ich such die Wegleitung. "Die können wir frühestens bei der nächsten Bewerbungsrunde hochschalten."
In Basel wird Brecht gespielt. Ich war an der Premiere. Wir sehen viele Brechts und Unterwäsche, weiss gerippt von alter Machart. Alles männlich. Auch die Frauen.
Die Musik lässt auf sich warten. Eine Kapelle hinten klein, der Einstig gross. Der Peachum mit Brechtschem Akzent. Er philosophiert. Viel Witz und die Romantik. Es scheint klar: Das wird speziell und schauspielerisch grandios. Ein Ensemble das sich kennt und trägt. Die Bühne leer. Türen, Treppen und sonstige Requisiten werden von den Figuren kommentiert. Dogville von Lars von Trier kommt mir in den Sinn. Ich habe noch nie so lustig knappe Sexszenen auf der Bühne gesehen. Brecht und Stück und Sprache und Theorie werden hier verquickt. Es gibt eine neue und einzigartige Sicht auf das Stück. Die Musik tut's den Worten gleich: Ja nicht identifizieren, ja nicht ins Gefühl verirren. Manche Lieder werden nur angesungen oder stark zerhackt. Es passt zur Theorie. Aber ich mag sie halt doch: Den Haifisch und die Segel.
Fazit: ein eindrucksvoller Theaterabend, der haften bleibt.